Religio Athletica Futurum

Futures Thinking Modell in Form eines Modeprojektes

Auf den ersten Blick haben Sport und Religion nicht viel gemeinsam, allerdings stellt man bei genauerer Betrachtung doch die eine oder andere Gemeinsamkeit fest.

So zeichnen sich beide durch ein starkes Gemeinschaftsgefühl aus, schaffen es beide große Hallen mit Menschen zu füllen und bei beiden gibt es einen starken Personenkult.

Doch während der Sport immer mehr Zulauf erhält, verlieren die großen Kirchen immer mehr an Mitgliedern. 

Gibt es zwischen diesen Trends einen Zusammenhang? Und könnte gar der Sport die Religion ersetzen oder zu einer neuen Religion werden?

Zu der Idee bin ich gekommen, als ich im Drapierenkurs beschlossen habe, dass ich mich in meinem Abschlussprojekt gerne mit einem Priestergewand auseinandersetzen möchte. 

Aber anstatt mich einfach an einen neuen Entwurf zu setzten ermutigte meine Dozentin mich, dass ich mich doch mal mit der Symbolik auseinandersetzen sollte. Und während ich zu den verschiedenen Teilen der katholischen Priesterrobe recherchierte wurden mir immer mehr Parallelen zum Sport bewusst. 

Und schon war die Idee geboren! 

Da ich mich in einem anderen Kurs gerade mit sogenannten „Possible Futures“ auseinandersetzte, hatte ich die hervorragende Möglichkeit tiefgehend zu dem Thema zu forschen und mich mit verschiedenen bestehenden Theorien zu dem Thema auseinanderzusetzen. 

In Auseinandersetzung mit diversen „weak signals“ habe ich anhand einer Pest-Analyse eine Zusammenfassung einer „possible future“ entwickelt. Diese lautet wie folgt:

 

In der Zukunft wird Sport immer religiösere Züge annehmen.

Das Reisen zu Sportevents, wird das Pilgern ablösen; der Verein die Konfession.

Und statt sich auf das Übersinnliche zu konzentrieren, fokussieren sich die Menschen auf das irdische; auf ihre Gesundheit. 

Diese Sportreligion wird finanziell sehr erfolgreich sein.

 

Das Projekt selber besteht aus mehreren Elementen.

Das Fashion-Piece selbst ist mit Drapierungen an der Puppe entstanden bzw. auf den Shoulder-Pads.

 

Zusätzlich habe ich grafische Elemente auf Stoffe gebleicht.

Dazu habe ich mit einem Cuttermesser Schablonen aus Pappe geschnitten, die ich im Anschluss mit Shellak behandelt habe, um sie resistenter zu machen.

Zuletzt habe ich ein angedicktes Bleichgel durch die Schablone gerakelt. Dadurch hatte ich die Möglichkeit feine Motive auf den Stoff zu bleichen.

 

Als besonderes Accessoire habe ich noch ein 3D-Modell einer Tasche gebaut und diese mit dem 3D-Drucker gedruckt.

Zuletzt hatte ich die Möglichkeit das Projekt in der Schüco-Arena in Bielefeld fotografisch festzuhalten. Dazu habe ich das Outfit um einige Accessoires ergänzt, ein Model besorgt, einen Fotografen organisiert und im Hintergrund die entsprechenden Anweisungen gegeben.

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Credits:
Betreuung: Rafael Dernbach, Nils Hoff, Dinara Nenortaite, Sabrina Broose
Fotos: Adrian Stein
Model: Samuel Maricalva Gonzalez
Danke an: Mama, Antonia Keller, Mila Radau